Margarete Mitscherlich (1917-2012) war eine deutsche Psychoanalytikerin und Autorin. Sie wurde bekannt für ihre Arbeiten zur feministischen Psychologie und zur psychoanalytischen Interpretation von gesellschaftlichen Phänomenen.
Margarete Mitscherlich war Mitbegründerin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt und engagierte sich zeitlebens für die Verbreitung psychoanalytischer Ideen in der Gesellschaft. Gemeinsam mit ihrem Mann Alexander Mitscherlich entwickelte sie eine kritische Auseinandersetzung mit der patriarchalen Struktur der Gesellschaft und der Rolle von Sexualität und Beziehungsdynamiken.
Ihr bekanntestes Werk ist das Buch "Die Unfähigkeit zu trauern: Grundlagen kollektiven Verhaltens", das sie gemeinsam mit ihrem Mann veröffentlichte. In diesem Werk analysieren sie die deutschen Nachkriegsgesellschaft und ihre fehlende Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Erbe. Sie argumentierten, dass die Gesellschaft kollektiv unfähig war, angemessen zu trauern und die individuelle Verantwortung für begangenes Unrecht zu übernehmen.
Margarete Mitscherlich wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Sigmund-Freud-Preis, dem Hannah-Arendt-Preis und dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zu psychologischen, sozialen und feministischen Themen veröffentlicht und gilt als eine der bedeutendsten feministischen Denkerinnen Deutschlands.
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